AK 72- zurück
Verfasst: Mo 2. Apr 2018, 22:17
Hallo ihr Lieben,
oh man irgendwie hab ich die ganze Zeit gehofft, dass jemand vor mir mit dem Review anfängt, aber ich muss mir das jetzt von der Seele schreiben.
Mir geht’s seit gestern Abend ganz furchtbar, weil mich das Schicksal von Rahel so mitnimmt. Dies liegt in erster Linie daran weil es wahrscheinlich nie schön ist eine Rolle zu spielen die stirbt. Aber es spielen auch andere Faktoren mit rein. Dabei gibt es intime Gründe und outtime Gründe. Keiner der hier aufgeführten Gründe soll ein Vorwurf sein, aber ich möchte sie mir hier von der Seele schreiben und auch zur Diskussion stellen.
1. Rahel war gut. Mit einem guten Charakter umgebracht zu werden ist etwas ganz anderes als mit einem bösen. Wenn man einen bösen Charakter spielt weiß man immer, dass man am Ende stirbt (zumindest geht man davon aus). Bei einem guten ist die Hoffnung immer stärker als die Angst vor dem Tod. Es war zwar ein NSC Charakter, aber ich hab mich sehr hineingehängt, weil ich sie bereits bevor ich wusste, dass sie ein Vampir ist, als SC spielen wollte. Eigentlich wollte ich einen coolen Plot mit Svenze der viel schönes Spiel bietet und auch ein wenig emotional ist. Leider hab ich auch schon während der Planung des Charakters den Punkt verpasst Stop zu sagen, als der Plot zu emotional wurde.
2. Ich verstehe die Gründe nicht warum sie umgebracht werden musste. Warum hätte man die starre Rahel nicht in einen Kasten stecken können, sie zum nächsten Tempel bringen können und dort ewig und eine Nacht lang forschen ob es denn wirklich nötig ist ihre Seele direkt zu Mors zu schicken und nicht wieder in den Körper einzusetzen? Den einzigen Grund den ich dafür kenne ist, dass man absichtlich einen bösen Charakter spielen möchte. Das ist vollkommen ok und für das Spiel absolut notwendig!! –Aber wo waren dann die Helden die Widerspruch einlegen? Warum kann das einfach so passieren und niemand hinterfragt es? Dasselbe gilt für Radulf. Ein Mensch der unter dem Zauber eines Vampirs steht (und kurz vor der Heilung steht) liegt am Boden und ist am verbluten. Der Heiler kommt, wird aber mit den Worten „der ist schon Tod“ wieder weg geschickt. Heiler geht. Radulf stirbt. WtF?! Spielen wir auf einmal alle zwielichtige Gestalten, oder warum grämt sich danach niemand über den Fehler oder warum gibt es von den verbliebenen Helden nicht mal Entsetzen darüber? Bitte versteht mich nicht falsch: Böse Charaktere sind toll! Aber das sind wir doch nicht alle, oder? Und wenn es offensichtlich Böses gibt sollten wir dann nicht auch offensichtlich Gutes spielen um einen Ausgleich zu schaffen und das Böse nicht gleichgültig hinnehmen? Dasselbe empfinde ich auch bei dem zitternden Bauern der im Wald vergessen wurde. Hat den wirklich keiner gesehen oder war er den Leuten einfach gleichgültig?
Dadurch komm ich zu meinem dritten Punkt:
3. Jeder sollte doch Spielspaß haben. Ich glaube niemand hat Spaß am Spiel, wenn man ihm Gleichgültigkeit entgegen bringt. Für mich wäre der Tod sooooo viel einfacher gewesen, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, jemand hätte dafür gekämpft die Sache zumindest genauer zu betrachten, oder auch danach nur irgendwie zum Ausdruck gebracht hätte, dass irgendwas nicht in Ordnung ist.
Das Gefühl das bei mir hängen blieb ist folgendes: es geschah Unrecht und keinen kümmert es.
Natürlich weiß ich auch woran das liegt. Man ist intime immer mit eigenen Problemen beschäftigt und ist oft froh wenn sich ein Problem jetzt mal erledigt hat – auch wenn das Ergebnis ein wenig zweifelhaft erscheint. Ich fände es schöner wenn man in diesen Momenten auch an den Spielspaß der anderen denkt.
4. Liebe SL, ich bin über den Con verteilt dreimal zu euch gekommen und hab euch unter Tränen gesagt, dass ich das nicht spielen kann und mir das zu emotional ist – ich wollte mit dem Charakter abreisen und mit einem neuen kommen. Ihr habt mich immer wieder überzeugt doch zu bleiben – es wird bestimmt besser, bald ists vorbei – oder es gibt doch Hoffnung. Zwischenzeitlich war ich euch am Sonntag Vor- bis Nachmittag auch wirklich dankbar dafür. Da hatte ich schönes Spiel! Aber hättet ihr mich, in dieser speziellen Situation und weil ihr wusstet wie es mir ging nicht explizierter darauf hinweisen können was beim Ritual passiert? Ich weiß ihr habt mir dezente Hinweise gegeben „es könnte auch schief gehen“ aber das hat mir anscheinend nicht genügt. Ich hätte mir ein „Resa das könnte krass werden, willst du wissen was im Moment geschieht und wie es laufen könnte“ gewünscht. Ich weiß das möchte man im Archipel nicht, da man NSCs wie SCs behandeln will. Aber nachdem meine psychische Gesundheit hier wirklich in Gefahr war hätte ich mir das gewünscht. Ich komme mir vor als wäre ich für einen guten Plot verheizt worden. Ich möchte so etwas nie, nie wieder spielen. Damit meine ich nicht, dass ich nie wieder emotionale Szenen spielen möchte. Aber nie wieder etwas das vergleichbar ist damit eine Unschuldige zu spielen (es wäre etwas ganz anderes gewesen, wenn ich von Anfang an der böse Vampir gewesen wäre der die Gute nur gespielt hätte), die auch noch ihren Bruder dabei hatte und damit emotional noch viel mehr gebunden ist und dann nicht nur getötet sondern verraten wurde.
So das war jetzt ganz schön viel. Bitte, bitte nehmt mir nichts davon übel. Es ist nichts böse gemeint.
Ich trau mich nur hier so offen zu schreiben weil ich weiß, dass ihr ein ganz besonderer Kreis von Menschen seid, die sich auch hier vielleicht in mich hinein versetzen können.
Ich freu mich sehr darauf mit euch – zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort – am Lagerfeuer zu sitzen, zu singen, zu trinken und vor allem zu lachen.
Resa
(PS: es tat mir wahnsinnig gut mir das von der Seele zu schreiben)
oh man irgendwie hab ich die ganze Zeit gehofft, dass jemand vor mir mit dem Review anfängt, aber ich muss mir das jetzt von der Seele schreiben.
Mir geht’s seit gestern Abend ganz furchtbar, weil mich das Schicksal von Rahel so mitnimmt. Dies liegt in erster Linie daran weil es wahrscheinlich nie schön ist eine Rolle zu spielen die stirbt. Aber es spielen auch andere Faktoren mit rein. Dabei gibt es intime Gründe und outtime Gründe. Keiner der hier aufgeführten Gründe soll ein Vorwurf sein, aber ich möchte sie mir hier von der Seele schreiben und auch zur Diskussion stellen.
1. Rahel war gut. Mit einem guten Charakter umgebracht zu werden ist etwas ganz anderes als mit einem bösen. Wenn man einen bösen Charakter spielt weiß man immer, dass man am Ende stirbt (zumindest geht man davon aus). Bei einem guten ist die Hoffnung immer stärker als die Angst vor dem Tod. Es war zwar ein NSC Charakter, aber ich hab mich sehr hineingehängt, weil ich sie bereits bevor ich wusste, dass sie ein Vampir ist, als SC spielen wollte. Eigentlich wollte ich einen coolen Plot mit Svenze der viel schönes Spiel bietet und auch ein wenig emotional ist. Leider hab ich auch schon während der Planung des Charakters den Punkt verpasst Stop zu sagen, als der Plot zu emotional wurde.
2. Ich verstehe die Gründe nicht warum sie umgebracht werden musste. Warum hätte man die starre Rahel nicht in einen Kasten stecken können, sie zum nächsten Tempel bringen können und dort ewig und eine Nacht lang forschen ob es denn wirklich nötig ist ihre Seele direkt zu Mors zu schicken und nicht wieder in den Körper einzusetzen? Den einzigen Grund den ich dafür kenne ist, dass man absichtlich einen bösen Charakter spielen möchte. Das ist vollkommen ok und für das Spiel absolut notwendig!! –Aber wo waren dann die Helden die Widerspruch einlegen? Warum kann das einfach so passieren und niemand hinterfragt es? Dasselbe gilt für Radulf. Ein Mensch der unter dem Zauber eines Vampirs steht (und kurz vor der Heilung steht) liegt am Boden und ist am verbluten. Der Heiler kommt, wird aber mit den Worten „der ist schon Tod“ wieder weg geschickt. Heiler geht. Radulf stirbt. WtF?! Spielen wir auf einmal alle zwielichtige Gestalten, oder warum grämt sich danach niemand über den Fehler oder warum gibt es von den verbliebenen Helden nicht mal Entsetzen darüber? Bitte versteht mich nicht falsch: Böse Charaktere sind toll! Aber das sind wir doch nicht alle, oder? Und wenn es offensichtlich Böses gibt sollten wir dann nicht auch offensichtlich Gutes spielen um einen Ausgleich zu schaffen und das Böse nicht gleichgültig hinnehmen? Dasselbe empfinde ich auch bei dem zitternden Bauern der im Wald vergessen wurde. Hat den wirklich keiner gesehen oder war er den Leuten einfach gleichgültig?
Dadurch komm ich zu meinem dritten Punkt:
3. Jeder sollte doch Spielspaß haben. Ich glaube niemand hat Spaß am Spiel, wenn man ihm Gleichgültigkeit entgegen bringt. Für mich wäre der Tod sooooo viel einfacher gewesen, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, jemand hätte dafür gekämpft die Sache zumindest genauer zu betrachten, oder auch danach nur irgendwie zum Ausdruck gebracht hätte, dass irgendwas nicht in Ordnung ist.
Das Gefühl das bei mir hängen blieb ist folgendes: es geschah Unrecht und keinen kümmert es.
Natürlich weiß ich auch woran das liegt. Man ist intime immer mit eigenen Problemen beschäftigt und ist oft froh wenn sich ein Problem jetzt mal erledigt hat – auch wenn das Ergebnis ein wenig zweifelhaft erscheint. Ich fände es schöner wenn man in diesen Momenten auch an den Spielspaß der anderen denkt.
4. Liebe SL, ich bin über den Con verteilt dreimal zu euch gekommen und hab euch unter Tränen gesagt, dass ich das nicht spielen kann und mir das zu emotional ist – ich wollte mit dem Charakter abreisen und mit einem neuen kommen. Ihr habt mich immer wieder überzeugt doch zu bleiben – es wird bestimmt besser, bald ists vorbei – oder es gibt doch Hoffnung. Zwischenzeitlich war ich euch am Sonntag Vor- bis Nachmittag auch wirklich dankbar dafür. Da hatte ich schönes Spiel! Aber hättet ihr mich, in dieser speziellen Situation und weil ihr wusstet wie es mir ging nicht explizierter darauf hinweisen können was beim Ritual passiert? Ich weiß ihr habt mir dezente Hinweise gegeben „es könnte auch schief gehen“ aber das hat mir anscheinend nicht genügt. Ich hätte mir ein „Resa das könnte krass werden, willst du wissen was im Moment geschieht und wie es laufen könnte“ gewünscht. Ich weiß das möchte man im Archipel nicht, da man NSCs wie SCs behandeln will. Aber nachdem meine psychische Gesundheit hier wirklich in Gefahr war hätte ich mir das gewünscht. Ich komme mir vor als wäre ich für einen guten Plot verheizt worden. Ich möchte so etwas nie, nie wieder spielen. Damit meine ich nicht, dass ich nie wieder emotionale Szenen spielen möchte. Aber nie wieder etwas das vergleichbar ist damit eine Unschuldige zu spielen (es wäre etwas ganz anderes gewesen, wenn ich von Anfang an der böse Vampir gewesen wäre der die Gute nur gespielt hätte), die auch noch ihren Bruder dabei hatte und damit emotional noch viel mehr gebunden ist und dann nicht nur getötet sondern verraten wurde.
So das war jetzt ganz schön viel. Bitte, bitte nehmt mir nichts davon übel. Es ist nichts böse gemeint.
Ich trau mich nur hier so offen zu schreiben weil ich weiß, dass ihr ein ganz besonderer Kreis von Menschen seid, die sich auch hier vielleicht in mich hinein versetzen können.
Ich freu mich sehr darauf mit euch – zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort – am Lagerfeuer zu sitzen, zu singen, zu trinken und vor allem zu lachen.
Resa
(PS: es tat mir wahnsinnig gut mir das von der Seele zu schreiben)